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Ein Portrait von Elly-Heuss-Knapp, die Frau nach der die Schule benannt wurde

Die Geschichte der Elly-Heuss-Knapp Schule

Unsere Schule hat eine über hundertjährige lebendige und sehr wechselvolle Geschichte

Vor über hundert Jahren (1897) wird unsere Schule als Kreishaushaltungsschule des Kreises Baden gegründet. Dekan Franz Xaver Lender, der auch die bekannte Heimschule in Sasbach gegründet hatte, gehört zum Vorstand der Schule. Fast fünfzig Jahre lang ist unsere Schule eine reine Internatsschule für „höhere Töchter“. Das Gebäude ist kaum als Schule zu erkennen, sondern sieht so aus, wie die villenartigen Nachbarhäuser. Eine kleine Gruppe von etwa 25 jungen Mädchen bekommt in einer intensiven einjährigen Ausbildung das Wissen und die Fähigkeiten, um einen „gehobenen Bürgerhaushalt“ führen zu können. In dieser kleinen Schule herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre, denn auch die Vorsteherin, also Schulleiterin, und einige Lehrerinnen wohnen mit den Schülerinnen im selben Gebäude. Dieser enge persönliche Kontakt in der Schule bringt vielen Schülerinnen intensive, oft lebenslange Freundschaften.

Nach großen politischen Kontroversen wird die Schule für sieben Jahre (1937-1944) Ausbildungsstätte für Führerinnen des BDM (Bund deutscher Mädel). Nach dem Zweiten Weltkrieg ziehen mit der Gewerbeschule nur junge Männer in das nach den Zerstörungen wiederaufgebaute und vergrößerte Schulhaus ein.

Für die hauswirtschaftlichen und dann auch für die angeschlossenen landwirtschaftlichen Schulen beginnen „Wanderjahre“ ohne ein eigenes Schulhaus. Erst 1960 bezieht man das kleine Atrium-Gebäude neben der Handelsschule.

Inzwischen sind mit der neu eingerichteten Fachschule für Sozialpädagogik (1972) mehrere verschiedene haus-, landwirtschaftliche und sozialpädagogische Schularten unter einem Dach versammelt. Für sie alle muss ein gemeinsamer Schulname gefunden werden. Einstimmig entscheidet sich die Schule für Elly Heuss-Knapp

Als Elly-Heuss-Knapp-Schule kann sie 1976 wieder in das Gebäude zurückkehren, das für sie vor Jahrzehnten gebaut worden war. In der Schule mit ihren verschiedenen Schularten spiegeln sich natürlich die großen gesellschaftlichen Veränderungen wider: die landwirtschaftlichen und gärtnerischen Bildungsgänge verschwinden allmählich völlig, der Bereich Hauswirtschaft wird deutlich kleiner, dafür wächst in einer alternden Gesellschaft der schulische Ausbildungsbereich „Gesundheit und Pflege“. So mausert sich die einst kleine „Kreishaushaltungsschule“ zu einem Beruflichen Schulzentrum mit vielen spezialisierten Fachangeboten.

Das ursprüngliche Schulgebäude und der bescheidene Nachkriegsanbau entsprechen dann längst nicht mehr diesen sehr unterschiedlichen Anforderungen: vom Krankenpflegezimmer, über die Schulküche, den Rhythmikraum bis hin zu den Labors und der Übungsfirma. So beschließt der Landkreis Rastatt als Schulträger zur Jahrtausendwende (2000) einen großzügigen 8 Millionen € teuren Um- und Erweiterungsbau für die Schule. Da man während des Umbaus auf überraschende Schwierigkeiten stößt, dauern die gesamten Baumaßnahmen mehr als fünf lange, lärmreiche, staubige Jahre. Aber dann präsentiert sich „die Elly“ als eine der attraktivsten Schulen im Kreis Rastatt.

Nach den äußeren Baumaßnahmen kommen im Zuge des Schulentwicklungsprozesses jetzt die inneren Veränderungen auf die Schule zu: da die Schüler ihr Lernen - auch - selbständig organisieren sollen (SOL), werden auf den großen Fluren „Lerninseln“ mit moderner EDV-Ausstattung und außerdem ein separater Lern-Projektraum eingerichtet. Den „inneren Motor“ und die pädagogischen Ziele der Schule, die sich nach Elly Heuss-Knapp benennt, haben Lehrer und Schüler in einem „Leitbild“ (Dieser Link führt zum vollständigen Leitbild) erarbeitet und dargestellt. Unsere heutige Gesellschaft will nicht nur jungen Männern, sondern auch allen jungen Frauen eine qualifizierte Ausbildung anbieten.

Natürlich wollen die Frauen dann diese Ausbildung auch im Beruf einsetzen. Ebenso will die Gesellschaft, dass junge Frauen Beruf und Kinder besser miteinander verbinden können und fordert deshalb mehr Betreuungsangebote für Vorschulkinder. Beide Entwicklungen zeigen, dass viele Aufgaben auf die über 100jährige „Elly“ warten und sie deshalb wohl in eine gute schulische Zukunft blicken kann.