Corona-Krise, Ukraine Krise, der aktuelle Nah-Ost-Konflikt sowie der stärker wahrgenommene und real existierende Rechtsextremismus prägen die letzten vier Jahre weltweit. Zukunftsforscher*innen sprechen bereits von einem Zeitalter der Krisen. Diese äußeren und inneren Einflüsse haben Auswirkungen auf die Ausbildung und die Tätigkeit von Erzieher*innen. Ein „Weiter wie bisher“ in der Ausbildung ist angesichts dieser Herausforderungen nur begrenzt möglich.
- Welche Kompetenzen und Copingstrategien benötigen zukünftige Erzieher*innen?
- Wie muss die Ausbildung an den Fachschulen / Fachakademien gestaltet werden, damit Erzieher*innen in der Ausbildung Partizipation erleben und Demokratiebildung auch in Bildungsprozessen mit Kindern und Jugendlichen unterstützen können?
- Welche professionelle Haltung und Kompetenzen benötigen die Erzieher*innen von morgen und wie kann eine Reflexion der eigenen Biographie im Hinblick auf das Demokratieverständnis gelingen?
Im Rahmen der Jahrestagung der BöfAE vom 04.11.2024 - 05.11.2024, an der auch Vertreter*innen der Elly als Mitgliedsschule teilgenommen haben, wurde versucht, auf diese und noch viele weitere Fragen erste Antworten für die Arbeit in den Fachschulen / Fachakademien zu finden. Dazu gab es vier sehr anregende wissenschaftliche Fachvorträge:
- Kindheit und Jugend im Zeitalter der Krisen (Prof. Dr. Hanna Christiansen),
- Demokratische Grundlagen in der Kita erleben - der doppelte pädagogische Auftrag für Fachschulen (Prof. Dr. Armin Schneider),
- Demokratische Partizipation in der Kinder- und Jugendhilfe Anforderungen an pädagogische Fachkräfte und die Ausbildung (Prof. Dr. Raingard Knauer),
- „Demokratie in Ausbildung – Verankerung kinderrechtebasierter Demokratiebildung in der Fachschulausbildung“ – Vorstellung von Unterrichtsimpulsen und Materialien (Peter Keßel und Kassandra Klumpe)
Zudem bot das Barcamp am Abend des ersten Tages die Möglichkeit, sich in bundesweiten Gruppen über aktuelle Projekte und Herausforderungen an Schulen auszutauschen. Wir als Elly haben an folgenden Workshops teilgenommen:
- Austausch über Ansätze und Fallstricke in der politischen Bildungsarbeit: Perspektiven Betroffener und Umgang mit menschenverachtenden Aussagen,
- Partizipation im Rahmen einer Lernsituation,
- Demokratie und Partizipation in der FSP.
Mit zahlreichen neuen Ideen im Gepäck sind wir voller Begeisterung nach Hause zurückgekehrt. Die inspirierenden Gespräche, spannenden Workshops und wertvollen Begegnungen haben uns nachhaltig bereichert und unseren Blick für Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe an der Fachschule für Sozialpädagogik geschärft. Voller Vorfreude blicken wir bereits auf das nächste Jahr, wenn wir erneut die Gelegenheit haben, unser Wissen zu vertiefen, uns auszutauschen und gemeinsam neue Impulse zu setzen.
(Text: Julia Schopmans)